Es war ein Moment, nein, der Moment, auf den die Sluggers, allen voran der Nachwuchs des ältesten Berliner Baseball-Klubs, seit Tagen hingefiebert hatte. Und am Montagabend war es dann endlich so weit.
Max Kepler-Rozycki (26) ist da! Deutscher Outfielder der Minnesota Twins. Berliner. Aber vor allem eben auch ein Slugger, spazierte pünktlich um 18 Uhr durch die Eingangstür der Sporthalle am Kölner Damm. Fast so wie früher, denn bis 2007 trug Kepler ja das Blau unseres Klubs.
Max Kepler-Rozycki (26) ist da! Deutscher Outfielder der Minnesota Twins. Berliner. Aber vor allem eben auch ein Slugger, spazierte pünktlich um 18 Uhr durch die Eingangstür der Sporthalle am Kölner Damm. Fast so wie früher, denn bis 2007 trug Kepler ja das Blau unseres Klubs.

Doch die Begeisterung war nicht nur bei den rund 70 anwesenden Sluggers offensichtlich. Auch dem Profi war deutlich anzumerken, dass er es genoss, wieder zu Hause zu sein. Dabei war Kepler bereits den ganzen Tag, quer durch die Stadt, von einem Termin zum anderem unterwegs gewesen. Seine erste große PR-Tour, organisiert von der Major League Baseball. Kepler ist ihr neues Zugpferd, soll den Baseball in Deutschland endlich bekannter machen. Von BILD und BZ weiter zum Brandenburger Tor, weitere Interviews für Radio und Fernsehen, dann zum NewEra-Store in Mitte und abschließend noch zum Kölner Damm, um nur ein paar der Montags-Stationen in seiner Heimatstadt zu nennen. In den Tagen zuvor war er bereits in München und Regensburg gewesen.
Grund für das Lächeln auf Keplers Gesicht: Nicht nur die T-Baller, Schüler, Jugend und Junioren bereiteten ihm einen stürmischen Empfang, auch einige Spieler und Trainer seines damaligen Teams waren gekommen. Darunter auch der damalige Coach der Verbandsliga-Mannschaft der Sluggers, Duane Phillips, der es ihm ermöglichte, schon als Jugendlicher im Erwachsenenbereich Erfahrung zu sammeln. Ihn begrüßte Kepler gleich zu Beginn besonders herzlich. "Die Verbandsliga war eine Herausforderung. Er war genau so gut mit 14 Jahren, wie die Männer, die alle zwischen 18 und 35 waren," erinnert sich Phillips.

Dann überreichte Sluggers-Präsident Roman Rossberg dem Twins-Outfielder, der für die Sluggers-Jugend auch gepitcht hat, die Ehren-Mitgliedschaft. Kepler-Rozycki ist somit das sechste Mitglied der Berlin Sluggers Hall of Fame. „Max, Du bist ein großartiger Botschafter unseres Sports und für unseren Klub“, würdigte ihn Rossberg unter dem Jubel der Mitglieder. Und Deutschlands einziger Baseball-Profi in der Major League war sichtlich gerührt – und wohl auch etwas überrascht, wollte er doch eigentlich nur zum Training mit den Kids vorbeikommen.
Die warteten bereits gespannt auf ihr Idol und hingen an seinen Lippen, als er über Fielding, Throwing und Hitting sprach. Doch natürlich war an ein komplettes Training, wie es sonst die Coaches Robin Langer (T-Ball), Oliver Knaack (Schüler) und Daito Witzmann (Jugend) machen, kaum zu denken. Denn Fotos mit Kepler waren heute definitiv wichtiger als alles andere. Dazu signierte er alles was ihm hingehalten wurde: Playercards, Handschuhe, Bälle, sogar strahlend weiße Baseball-Hosen bekamen seine Unterschrift. "Es hat mich sehr gefreut, dass er trotz seines engen Terminkalenders auch Zeit für uns Sluggers gefunden hat. Ich denke es war ein ganz besonderer Moment für die Kinder und den Baseball in Berlin," freut sich Team-Captain des Sluggers Bundesliga-Teams Kevin Cooray. "Es war beeindruckend, wie jemand so geduldig und professionell Bilder macht. Ich kann verstehen, warum die Fans der [Minnesota] Twins ihn so mögen."

Begleitet wurde Kepler übrigens von einem TV-Team von Fox Sports, Vertetern der Major League Baseball, den Minnesota Twins sowie seinem Spielerberater Paul Cobbe, der aus San Francisco angereist war.
Nach über zwei Stunden hieß es dann, Abschied nehmen. Denn bereits am Dienstag ging für ihn der Flieger nach Frankfurt zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Auch die wollten vor dem EM-Quali-Spiel gegen Nordirland noch eine Runde mit ihm plauschen. Und so verschwand Max durch die Eingangstür, genauso unauffällig, wie er gekommen war. Allerdings nicht ohne vorher zu erwähnen, dass er im nächsten Jahr gern wiederkommen würde. Das wäre natürlich der Oberknaller …
